NQFL: Den dualen Berufsweg mit besserer Vergleichbarkeit stärken

Wenn beispielsweise ein in Liechtenstein ausgebildeter Maurer in Paris arbeiten möchte, hatte er zumeist das Problem, dass der französische Arbeitgeber nicht genau Bescheid wusste, was sein Leistungszeugnis und Berufstitel überhaupt beinhaltet – weil dort ein anderes System vorherrscht und der duale Berufsweg (sprich Lehre und Weiterbildungen) noch weniger bekannt sind. Das soll sich dank dem Nationalem und entsprechenden Zuordnungsmöglichkeiten zum Europäischem Qualifikationsrahmen (EQR) ändern. Damit wird ab 2018 ein Vergleichswerkzeug zur Verfügung stehen, das Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen eines Absolventen der verschiedenen Berufsausbildungen nach klaren Richtlinien aufzeigt. Einfacher ausgedrückt: Es zählt auf, was jemand kann und nicht etwa, wie lange welche Schule besucht wurde.

Wichtiges Förderelement
«Ein grosser Vorteil in Zeiten der steigenden Mobilität in der Arbeitswelt», sagt Projektleiterin Marion Kindle-Kühnis von der AIBA. Umgekehrt dürften sich solche Vergleichsinstrumente auch hierzulande bewähren – gerade mit Blick auf die grosse Zahl auswärtiger Arbeitskräfte in Liechtenstein. Da kann die dafür zuständige Regierungsrätin Dominique Gantenbein nur zustimmen: «Wir verfügen über ein hohes Bildungsniveau auf kleinem Raum. Da Liechtenstein international gut vernetzt ist, stellen Transparenz und Vergleichbarkeit ein sehr wichtiges Element in der Förderung des Bildungs- und Wirtschaftsstandorts dar.»
Der NQFL in spezieller Y-Form soll dabei die beiden Stärken des Bildungsstandorts Liechtenstein repräsentieren. Gerade die duale Berufsbildung (von 60 Prozent der Bevölkerung absolviert) sei für das Land eine grosse Stütze. Deshalb würde diese auch auf gleicher Stufe wie die Hochschulbildung gesetzt, was den beruflichen Werdegang über eine Lehre im In- und Ausland stärkt. Und was die Regierungsrätin ebenfalls besonders freut: «Alle acht Niveaustufen können sowohl auf berufsbildender wie auch akademischer Laufbahn erreicht werden.»

Weitere Infos unter www.nqfl.li