Auf der Jagd nach Edelmetall

Auf einem Podest zu stehen und dabei eine Gold-, Silber- oder Bronzemedaille um den Hals gehängt bekommen ein unbezahlbarer Moment für alle Betroffenen, der für Aussenstehende automatisch an das Ende einer wichtigen Sportveranstaltung erinnert. Dass es aber nicht nur bei den Olympischen Spielen oder im Wintersport um das begehrte Edelmetall geht, zeigen die «WorldSkills», die Berufsweltmeisterschaften, die alle zwei Jahre stattfinden. Bereits seit 1968 ist auch Liechtenstein immer mit einer Delegation vertreten. Seither erhielten 50 Kandidaten für ihre Leistung beim Wettbewerb eine Medaille verliehen: 17-mal Gold, 13 -mal Silber und 20-mal Bronze. In der jüngeren «WorldSkills»-Geschichte kam es dann allerdings zu einem Unterbruch im «Goldregen». Wie das «Volksblatt» am 7. August 2015 berichtete, wartete man sehnsüchtig auf die «erste Goldmedaille seit zehn Jahren».

Und tatsächlich: Bei den damaligen «WorldSkills» in São Paulo holte der Gipser Lukas Beck Gold für sich und Liechtenstein. Damit aber noch nicht genug, nur zwei Jahre später bei der 44. Austragung der «WorldSkills» in Abu Dhabi setzte Becks Bruder Raffael nochmals einen drauf. Er verteidigte den Weltmeistertitel im Beruf Stuckateur und Trockenbauer. Damit scheint die «Goldflaute» der vergangenen Jahre endgültig ein Ende gefunden zu haben. In wenigen Tagen machen sich nun auch die aktuellen «WorldSkills»-Kandidaten auf nach Russland, in der Hoffnung, ebenfalls eine Medaille für ihre erbrachte Leistung zu erhalten. Ob wohl jemand die Erfolgsserie der Beck-Brüder fortsetzt?

Erfolg misst sich nicht nur materiell

Letzten Endes geht es bei den «WorldSkills» aber nicht nur um Podestplätze oder Medaillen, sondern auch um die persönliche Erfahrung, die man während der Vorbereitungsphase und während des Wettbewerbs sammelt. Dies hatten die ehemaligen Teilnehmer beim Teamanlass im März immer wieder aufs Neue betont. Alleine der Wettbewerb selbst sei schon eine Belohnung für jeden Teilnehmer, sagte «WorldSkills»-Botschafterin Nathalie Egger damals. Mehr als ein Jahr bereiten sich die Teilnehmer intensiv auf diese wenigen Wettbewerbstage vor und müssen dabei Hobbies und ihr Privatleben auf Sparflamme setzen. Umso mehr freue man sich dann darüber, dass die Sache endlich angepackt werden kann.
In etwa eineinhalb Wochen können die sechs Teilnehmer nun ihr Können unter Beweis stellen. Dann werden rund 1300 junge Berufsleute aus 80 Ländern gegeneinander antreten. Und das in über 50 verschiedenen Berufen aus zahlreichen Gewerben.