Berufsmatura in St.Gallen wird flexibler

Die Berufsmatura nach der Lehre wird immer beliebter: Vergangenes Jahr erwarben im Kanton St. Gallen gemäss dem Bundesamt für Statistik 802 Schülerinnen und Schüler das nachträgliche Berufsmaturitätszeugnis via BM2. Hierfür war bislang an den meisten Schulen ein einjähriger Vollzeitkurs notwendig. Nun will der Kanton sein Angebot für die Zukunft rüsten und führt in St. Gallen ein zweijähriges Lehrangebot ein.

Wie das Gewerbliche Berufs- und Weiterbildungszentrum St. Gallen (GBS) mitteilt, wird das neue Angebot im August erstmals durchgeführt. BM2-flex stellt ein ergänzendes Angebot zur herkömmlichen Berufsmatura dar, das mit vier Semestern doppelt so lange dauert wie das bisherige. Dafür findet der Präsenzunterricht nur noch freitags statt.

Ostschweizer Berufsmatura wird vielfältiger

Damit soll ein berufs-, familien- oder sportbegleitender Kurs geschaffen werden, von dem nicht nur die Lernenden, sondern auch die Unternehmen profitieren sollen. Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt, das Teil der IT-Bildungsoffensive (ITBO) des Kantons St. Gallen ist. Ziel des Kantons ist es, die Bildung zukunftsorientiert zu gestalten. Im Vergleich zum herkömmlichen Präsenzstudium sinkt die Anwesenheitszeit. Die Lernenden arbeiten zu einem grossen Teil selbstorganisiert sowie orts- und zeitunabhängig, heisst es in der Mitteilung.

Mit dem Kurs in St. Gallen nimmt die Angebotsvielfalt in der Ostschweiz weiter zu: In Buchs wird seit Kurzem ein einjähriges Angebot mit zwei Tagen Online-Unterricht und drei Präsenztagen angeboten. In Wil gibt es ein zweijähriges Angebot mit zwei Abendkursen und einem wöchentlichen Präsenztag. In Herisau wird eine dreisemestrige, berufsbegleitende Berufsmatura angeboten, und im Thurgau gibt es neben dem herkömmlichen Vollzeitmodell auch ein zweijähriges Teilzeitmodell.

Jochen Tempelmann