MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – sind zwar gerade in der heutigen Zeit äusserst wichtige Fächer, aber nicht unbedingt jene, die unter der Schülerschaft Begeisterungsstürme auslösen. Schon 2012 erstellte das Schulamt deshalb ein Konzept zur «Förderung des Interesses für Naturwissenschaften und Technik», woraus zahlreiche Kooperationsprojekte zwischen Schulen und Wirtschaft bereits umgesetzt wurden. Daraus entstand das Bedürfnis, Synergien zwischen einzelnen Projekten stärker zu nutzen und eine Austauschplattform zu integrieren. Zudem soll der Fokus nicht nur auf Technik und Naturwissenschaften liegen, sondern alle MINT-Kompetenzen gefördert werden.
Spielerischer Zugang
In einer Arbeitsgruppe auf Initiative der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK) erarbeiteten Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung deshalb die Idee eines Experimentier-Labors, indem Kindergärtler und Schüler auf spielerische Art Einblicke in die «MINT-Welt» erhalten sollen. Ausserdem sollen auch Lehrpersonen in der Vermittlung des Stoffes unterstützt werden. Die Angebote sollen während des Unterrichts besucht werden, zusätzlich sollen Kurse als Freizeitaktivitäten gebucht werden können.
Eine Idee, die bei Bildungsministerin Aurelia Frick sofort auf offene Ohren stiess: «Wir sind überzeugt, dass die MINT-Fächer in einer zukunftsorientierten Bildung eine zentrale Rolle spielen. Und wir glauben, dass wir bei sehr vielen Kindern mit den richtigen Mitteln die Faszination für technisch-naturwissenschaftliche Phänomene wecken können.» Das Labor soll deshalb sowohl von privater als auch staatlicher Seite partnerschaftlich unterstützt werden, wozu die Förderstiftung «MINT Initiative Liechtenstein» gegründet wurde. Stifter sind gemäss einer Mitteilung des Bildungsministeriums die Hilti Familienstiftung, LIHK, Wirtschaftskammer sowie die Regierung. Der Aufbau des Experimentier-Labors in Vaduz wird rund 400 000 Franken kosten – für das Land Liechtenstein fallen allerdings keine Zahlungen an, da diese von der Hilti Familienstiftung getragen werden.
175 000 Franken Staatsbeitrag
An den jährlichen Betriebskosten von rund 410 000 Franken will sich die Regierung jedoch beteiligen und verabschiedete dazu einen entsprechenden Bericht und Antrag (BuA) an den Landtag. Die darin enthaltenen Mietkosten von rund 60 000 Franken werden in den ersten fünf Jahren wiederum von der Hilti Familienstiftung getragen. Die restlichen von der MINT Initiative Liechtenstein zu tragenden 350 000 Franken sollen gemäss BuA von staatlicher wie privater Seite gleichermassen kommen. Die staatlichen Leistungen seien dabei im Sinne eines Kostendachs in der Höhe limitiert.
Im Dezember muss nun der Landtag zeigen, wie MINT-affin er ist: Dann werden die Abgeordneten voraussichtlich den BuA behandeln – und über den Staatsbeitrag von 175 000 Franken entscheiden.Seite 3
«Wir glauben, dass wir (…) mit den richtigen Mitteln die Faszination für technisch- naturwissenschaftliche Phänomene wecken können.»
Aurelia Frick
Bildungsministerin