Lehrabschluss: Zwei Absolventinnen wurden gegautscht

«Pakkt an! Lasst seinen Corpus Posteriorum fallen auf diesen nassen Schwamm bis triefen seine beiden Ballen. Der durstigenSeele gebt ein Sturtzbad obendrauf, das ist dem Sohne Gutenbergs die beste Tauff.» So tönt es, wenn ein Jünger Gutenbergs gegautscht wird. Gautschen ist ein bis ins 16. Jahrhundert rückverfolgbarer Buchdruckerbrauch, bei dem ein Lernender nach bestandener Abschlussprüfung im Rahmen einer Freisprechungszeremonie in einer Bütte untergetaucht und/oder auf einen nassen Schwamm gesetzt wird. Das Gautschen wird auch als symbolische Massnahme betrachtet, um schlechte Gewohnheiten aus der Lehrzeit abzuwaschen. Gestern wurden im Brunnen beim St. Peter Schaan nicht Söhne, sondern zwei Töchter Gutenbergs gegautscht. Jennifer Curras Prete (links) hat die 4-jährige Ausbildung zur Polygrafin und Sahra Kranz die 3-jährige Ausbildung zur Printmedienverarbeiterin mit Bravour bestanden. Die BVD Druck+Verlag AG gratuliert ihr ganz herzlich zur Aufnahme in die Zunft Gutenbergs und wünscht ihr für die Zukunft alles Gute! Das «Liechtensteiner Vaterland» schliesst sich der Gratulation an.

Vaterland, 05. Juli 2016