Lustig ging es am Mittwochabend im Forstwerkhof der Bürgergenossenschaft Balzers zu und her, als die zwei Dutzend Lehrlinge, die beim Projekt «Brücken bauen» mitmachen, die ersten Ideen ihres Bauvorhabens präsentieren mussten. Dabei stellt die Aufgabe, die die Lehrlinge zu bewältigen haben, eine zünftige Herausforderung dar. Humor braucht es dazu zweifellos auch. Gefragt sind vor allem aber Fachwissen, Kreativität und Durchhaltewillen. Herausfordernd ist die Aufgabe aber auch deshalb, weil die Projektteams ziemlich heterogen zusammengesetzt sind. Jedes Gruppenmitglied kommt aus einer anderen Berufssparte, zudem sind Erstjahresstifte genauso dabei wie Lernende, die kurz vor dem Lehrabschluss stehen. Man musste sich in der Anfangsphase deshalb zu-erst einmal kennenlernen. Eine Möglichkeit dazu bot die Besichtigung der über das ganze Land verteilten Projektgebiete. Dort wurden bereits erste Ideen entwickelt, die in einer späteren Phase konkretisiert und zu Papier gebracht werden mussten.
Aufgaben richtig erfasst
Wie der Abend gezeigt hat, sind die verschiedenen Teams gut unterwegs. Man hat die zu bewältigenden Aufgaben richtig erfasst. Die entwickelten Umsetzungsideen orientieren sich an den örtlichen Gegebenheiten, die Konstruktionen sind ästhetisch sehr ansprechend und erfüllen in der Regel auch die statischen Anforderungen. Auch in Bezug auf die Baukosten liegen die meisten Vorschläge in einem vernünftigen Rahmen. Von den zwei bis drei Varianten, die jedes Team vorstellen musste, wurde am Schluss eine ausgewählt, die nun im Detail geplant und danach ausgeführt werden soll. Fachliche Unterstützung bekommen die Lehrlinge von zwei Betreuergruppen, die sich aus Ingenieuren, Architekten, Forst- und Holzfachleuten zusammensetzen. Jetzt geht es wieder zurück in die einzelnen Teams, um die Detailprojektierung voranzutreiben. Im Verlaufe des Winters werden die Forstwartlehrlinge ihren Schreiner-, Zimmermann- und Zeichnerkolleginnen und -kollegen zeigen, wie man Bäume fällt. Danach steht ein Sägereibesuch auf dem Programm.
An Details wird gefeilt
Dazwischen wird immer wieder an den Projektdetails gefeilt, sodass im Verlauf des Frühjahrs mit der Fertigung der Elemente in den Zimmereien begonnen werden kann. Den Projekt-Höhepunkt stellt dann natürlich die Aufrichtung der Brücke an ihrem jeweiligen Bestimmungsort dar. Branchenüblich wird das mit einem kleinen Aufrichtfest begangen. Bis es allerdings so weit ist, haben die «Brückenbauer» noch die eine oder andere Hürde zu nehmen. Wie es heute den Anschein macht, werden sie diese aber zur ihrer eigenen und zur Zufriedenheit ihrer Auftraggeber meistern.