Der Verein Holzkreislauf schreibt sich auf seine Fahne, die Verarbeitung des heimischen Holzes in allen Bereichen weiterzuentwickeln. Dies beinhaltet auch die Förderung der Nachwuchskräfte, ohne die in Zukunft weder die Bereitstellung des eigenen Rohstoffes Holz noch dessenfachgerechte Weiterverarbeitung sichergestellt ist. Damit die einzelnen Glieder der Holzkette optimal ineinander greifen, ist es wichtig, dass jeder das Handwerk des anderen ein wenig kennt.Genau darum geht es, wenn sich die Lernenden der Holzbranche regelmässig mit ihren «hölzigen» Kolleginnen und Kollegen austauschen. Ein schönes Beispiel für diesen berufsübergreifenden Erfahrungsaustausch war das Lehrlingsprojekt «Brücken bauen», das im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Vor einigen Wochen wurde der Verein Holzkreislauf mit der Idee konfrontiert,den unmittelbar vor der Einweihung stehenden Liechtenstein Weg mit attraktiven Sitzgelegenheiten aus heimischem Holz auszustatten. Nach Rücksprache mit den Lehrmeistern haben sich zehn Lernende aus Forst-, Schreinerei- und Zimmereibetrieben gemeldet, bei diesem von der jeweiligen Standortgemeinde unterstützten Bauvorhaben aktiv mitzuarbeiten.
Nach Bekanntgabe der Objektstandorte durch die Bauherrschaften galt es für die Lernenden, in einem ersten Schritt den Ort hinsichtlich der sich dort bietenden Sitzgelegenheiten zu beurteilen. In der anschliessenden Kreativphase ging es vorerst nur darum, möglichst viele unterschiedliche Ideen zu entwickeln. Um die Kreativität hierbei wenig einzuschränken, gab es seitens der Bauverantwortlichen nur wenige Vorgaben: 1. Als Baustoff kommt verständlicherweise nur heimisches Holz in Frage. 2. Das Objekt muss bezüglich Bauzeit und Materialkosten im vorgegebenen Rahmen bleiben. 3. Das Ergebnis muss sich harmonisch in die Landschaft einfügen.
Die auf zwei Zweier- und zwei Dreier-Teams aufgeteilten Gruppen konnten sich glücklicherweise recht schnell auf eine gemeinsam zu realisierende Idee einigen. So gingen sie mit klaren Vorstellungen von ihrem Objekt in die Phase der Detailplanung und Projektumsetzung.Weil mit der Wegeröffnung der Zeitpunkt der Fertigstellung gegeben war, galt es von Beginn an, keine Zeit zu verlieren. Nachdem die Baudetails bestimmt waren, ging es an die Materialbestellung sowie die Organisation des Arbeitsplatzes. Zudem musste ein Zeitplan erstellt werden, wann man wo zusammenkommt,um die anstehenden Arbeitenfristgerecht erledigen zu können.
Wenn nichts Unvorhersehbares dazwischen kommt, können sämtliche Objekte im Verlaufe dieser Woche wunschgemäss fertiggestellt werden. Besonders erfreulich ist dabei die Tatsache, dass die Ergebnisse von der Idee über die Konstruktion bis hin zur handwerklichen Umsetzung zu überzeugen vermögen. Für die Lernenden ist es einmal mehr eine besondere Genugtuung, einhölzernes Unikat geschaffen zu haben, das weit über ihre Lehrzeit hinaus Bestand haben wird. Zudem ist es ein schönes Gefühl, für sich in Anspruch nehmen zu dürfen, an der 300-jährigen Geschichte Liechtensteins ein klein wenig mitgebaut zu haben.