Lücken im Schulsystem schliessen

Die neu gegründete Förderstiftung «MINT Initiative Liechtenstein» gibt Gas. Nachdem der Landtag vor zwei Wochen den Staatsbeitrag für das Experimentier-Labor genehmigt hatte, wird jetzt mit Hochdruck an der Umsetzung gearbeitet. Bereits ab dem kommenden Schuljahr tun sich für Schüler und Lehrpersonen neue Möglichkeiten auf. Im «pepperMINT», so wird das Labor heissen, können Kinder und Jugendliche die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik mit allen Sinnen ausserhalb des Klassenzimmers entdecken und erleben. Der Lerneffekt und der Spass an den Fächern soll so um einiges gesteigert werden. Das Hauptziel der MINT-Initiative: Das Bewusstsein für technische Berufe stärken, Kinder und Jugendliche optimal fördern und neues Potenzial entdecken.

Technisches Wissen wird immer wichtiger

Der Input für die Initiative kommt von der Hilti Familienstiftung, die vor eineinhalb Jahren eine Studie zu technischen Berufen lanciert hatte. «Zum 75-Jahre-Jubiläum der Hilti wollten wir dem Land etwas zurückgeben. Damit die Entwicklung auch in Zukunft nicht stehen bleibt», sagte Egbert Appel, Präsident der Familienstiftung, gestern an einer Pressekonferenz, wo das Vorhaben näher vorgestellt wurde. Die Studie zeigt auf, dass technische Berufe in Zukunft noch mehr gefragt sein werden- sowohl in Gross- und Kleinbetrieben wie auch in mittelgrossen Betrieben. «Die Situation ist noch nicht problematisch, sie wird es jedoch in zehn Jahren sein, wenn wir jetzt nichts unternehmen. Denn Bildung braucht Zeit», führte er weiter aus. Weiters wurde festgestellt, dass Liechtenstein in diesem Bereich der Schweiz hinterherhinkt. Es gäbe zwar gute Initiativen von staatlicher, privater oder schulischer Seite, aber die Projekte seien nicht koordiniert. «Es gibt Doppelspurigkeiten und Lücken im Schulsystem, wenn man es vom Kindergarten bis zur Matura betrachtet. Ziel ist, diese Lücken zu schliessen», sagte Egbert Appel. Die Finanzierung für das Labor ist, zumindest für die nächsten fünf Jahre, gesichert. Und auch der Standort ist bereits gefunden.