MINT-Labor: Standort steht fest

«Wir wollen Pfeffer ins MINT bringen», sagte Klaus Risch, Präsident der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK), gestern anlässlich einer Medienkonferenz. Zusammen mit weiteren Vertretern der neu gegründeten Förderstiftung MINT Initiative Liechtenstein informierte er über das geplante Experimentier-Labor mit dem Namen «pepperMINT», was dahinter steckt und wie weit die Planungen sind. Die Begeisterung war allen Beteiligten anzusehen und diese Begeisterung soll nun auf Lehrpersonen und Schüler übergehen. «Wir sind überzeugt, dass die Lehrpersonen aller Stufen mit Freude von diesem Angebot gebrauch machen werden», sagte Aurelia Frick. Durch dieses Projekt sollen die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik Kindern und Jugendlichen praxisorientiert nähergebracht werden.

Eine Leitung für das MINT-Labor wird gesucht

Die Finanzierung des Labors für die ersten fünf Jahre steht. Die Hilti Familienstiftung, Impulsgeberin des Projekt, investiert insgesamt eine Million Franken. Damit werden die Miete für fünf Jahre, die Einrichtung und weitere Investitionen finanziert. Die Betriebskosten werden partnerschaftlich auf Staat und Privatwirtschaft sowie Gönner aufgeteilt. Eine Arbeitsgruppe arbeitet nun mit Hochdruck an der Umsetzung des Projekts. Ein geeigneter Standort konnte im Mühleholz Vaduz an der Landestrasse 114 gefunden werden. Das Labor ist im selben Gebäude wie die Chemichl AG eingemietet. «Dies ist ideal, da eine gewisse Infrastruktur bereits vorhanden ist», sagte Brigitte Haas, Vertreterin der LIHK in der Arbeitsgruppe. In der Schweiz gibt es bereits solche Experimentier-Labors, das «pepperMINT» soll nach diesen Bei- spielen umgesetzt werden. So soll es nicht nur ein Labor geben, sondern auch einen Computer- und einen Werkraum. Momentan befindet sich die Arbeitsgruppe auf der Suche nach einer geeigneten Person für die Leitung des Labors. Die Stelle wurde bereits ausgeschrieben.

Mädchenförderung ist wichtig

Wenn Kinder und Jugendliche die Chance bekommen, mit allen Sinnen zu begreifen, ist der Lerneffekt deutlich höher als beim abstrakten Lernen. Diese Erkenntnis wird in Schulen längst umgesetzt. In den MINT-Fächern sind den Lehrern jedoch Grenzen gesetzt: Benötigtes Material und Infrastruktur sind oft nicht vorhanden. Im Zeitalter der Digitalisierung werden Kenntnisse im Bereich der MINT-Fächer jedoch immer wichtiger. Dies ist nicht nur in der Industrie so, auch in den gewerblichen Berufen wird oft technisches Wissen vorausgesetzt, wie Arnold Matt von der Wirtschaftskammer betonte. Die Initianten sind sich einig: Der Anschluss darf nicht verpasst werden. Gerade Mädchen fehlt häufig die Begeisterung für MINT. «Deshalb ist die Mädchenförderung ein wichtiges Thema», sagte Egbert Appel von der Hilti Familienstiftung.

Um die Begeisterung für diese Fächer zu fördern und Lehrpersonen im Unterricht unterstützen zu können, ist die Idee für das Experimentier-Labor entstanden, wo die Schüler beispielsweise Solarautos oder eine elektrische Mausefalle bauen können. «Es ist wichtig, dass die Schüler an einem kreativen Ort forschen können und so einen guten Draht zu den Fächern bekommen», sagte Bildungsministerin Aurelia Frick, die vom Projekt überzeugt ist. «Das ist für unsere Schüler eine sehr wichtige Institution.» Das Labor soll in Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen verwirklicht werden. Es gibt noch einiges an Aufbauarbeit zu leisten. Das Labor soll ideale Rahmenbedingungen zum Entdecken von MINT-Fächern schaffen. «Der Besuch ist kostenlos und freiwillig», sagte Klaus Risch. Doch müsse niemand befürchten, dass Schüler ausserhalb der Schulzeit das Labor besuchen müssen. «Das Angebot basiert auf dem Lehrplan und die Lehrpersonen können es im Stundenplan be- rücksichtigen», so Risch. Jetzt liegt es an den Lehrpersonen, dieses Angebot wahrzunehmen. «Wir hoffen schon auf einen gewissen Zuspruch. Denn wollen die jungen Menschen in Zukunft einen Arbeitsplatz finden, ist dieses Wissen elemen- tar», sagte Appel.