Nicht nur in der Ausübung der praktischen Tätigkeit muss alles passen, auch mental und körperlich müssen die Kandidatinnen und Kandidaten top fit sein, damit sie über mehrere Tage Höchstleistungen abrufen können. Während der Impulstage werden die jungen Berufsleute mit gezieltem Training vorbereitet. Rolando Ospelt, der Sport- und Mentaltrainer von «WorldSkills Liechtenstein», begrüsste am Wochenende die liechtensteinische Frau- und Mannschaft, die im Oktober dieses Jahres in Abu Dhabi um Medaillen kämpfen wird. Fit machen will er sie, physisch und mental. Dazu bringen die fünf Teilnehmenden einen Talismann beziehungsweise Anker von zuhause mit, der sie auch in den Wüstenstaat begleiten wird. Ospelt erklärt, was es damit auf sich hat: «An diesem Anker machen wir positive Gedanken fest, jeder individuell für sich. Der Anker soll helfen, sich selber zu motivieren, zu fokussieren und die eigenen Kräfte abrufen zu können.» Dieser Anker ist nur eine Methode der mentalen Vorbereitung. Auch QiGong zum Stressabbau und Autosuggestion lernen der junge IT-Fachmann Riccardo Somma und seine Kolleginnen und Kollegen kennen. Bewusste Atmung und Hydrotherapie-Anwendungen gehören auch in den Werkzeugkasten, den Rolando Ospelt vermittelt. Obwohl alles neu ist, kommt das Gehörte und Erlebte – schliesslich wird auch geübt – gut an. «Das Mentaltraining hat mir besonders gut gefallen», blickt Riccardo zurück. «Ich habe noch nie etwas in diesem Bereich gemacht. Es ist faszinierend, was mit reiner Willenskraft erreichbar ist.»
Kondition und Kraft
Nicht nur der Geist muss stark sein, auch der Körper muss entsprechend auf den Wettkampf vorbereitet sein. Weshalb die Teilnehmenden Sportausrüstung und Trinkflaschen mitnehmen mussten, erfahren sie spätestens beim Training in der Sporthalle. Rolando Ospelt, selber Sport-und Freizeitpädagoge, will auch Schweiss sehen. Neben Kraft ist auch Ausdauer gefragt, weshalb unter anderem ein Zwölf-Minuten-Lauf auf dem Programm stand. Deborah Bärtsch, welche als Malerin nach Abu Dhabi reist, ist davon allerdings nicht so begeistert: «Joggen ist nicht gerade meine Stärke und ich mache es auch nicht sonderlich gerne. Im Vergleich dazu war das Mentaltraining neu und mehr mein Ding», gibt sie lachend zu Protokoll. Die Teilnehmenden müssten beim Wettkampf 120 Prozent abrufen können, erklärt Rolando Ospelt sein Programm. «Das Ziel meines Trainings liegt darin, dass die Teilnehmenden Werkzeuge kennen, die ihnen helfen, die Wettkampftage gut zu überstehen und sich selber immer wieder aufs Neue fit zu machen». Damit das Training gut ankommt, solle es auch Spass machen. Wer die Teilnehmenden beobachtet, erkennt, dass dies dem Trainer auch gut gelingt. Der Muskelkater aber bleibt bei niemandem aus. Schliesslich heisst es nicht ohne Grund: Ohne Fleiss kein Preis. Damit dies auch zutrifft, erhalten die fünf Teilnehmenden auch Hausaufgaben. Bis zum nächsten Impulstag sind drei 30-minütige Belastungstrainings pro Woche verordnet.